Psychotherapie
Mein Therapieverständnis sieht den Menschen nicht als eine bloße naturwissenschaftlich zergliederbare Einheit. Es berücksichtigt die existentielle Seite unseres Daseins ebenso wie unsere biologische Natur. Wir sind mehr als die Summe der Teile, aus denen wir bestehen.
Der psychologische Mainstream wird beherrscht von einer medizinisch -naturwissenschaftlichen Sicht auf menschliches Verhalten. Die weitreichenden gesellschaftlichen und sozialen Auswirkungen dieser reduktiven Sichtweise auf den Menschen werden vor dem Hintergrund des wissenschaftlichen Fortschritts in weiten Teilen der Gesellschaft nicht diskutiert und noch weniger kritisiert. Wir akzeptieren im Allgemeinen die Bedeutung des Begriffs Krankheit als eine störungswertige Abweichung von einer allgemeinen Norm. Doch Krankheit kann auch danach bemessen werden, inwieweit Betroffene ihr Leben aus einer subjektiven Perspektive störungsfrei meistern können. Diese Perspektive bezieht Gesellschaft in das Krankheitsverständnis mit ein. Krankheit wird somit nicht zur vermeintlich objektiven Tatsache, sondern zu einer Frage des subjektiven Erlebens. Es stellt sich die Frage, inwieweit seelische Leiden überhaupt als Erkrankungen analog zu physischen Leiden angesehen werden können. Dies gilt in besonderer Klarheit für seelische Traumatisierungen und ihre Folgen, denn hier handelt es sich um Reaktionen des Organismus, die das Überleben in existenzbedrohenden Situationen sichern sollen und evolutionsbiologische Grundlagen haben. Zur Störung und Krankheit werden diese Reaktionen erst in einer Gesellschaft, die hierfür keine Räume hat.
Ich spreche daher lieber von seelischen Themenstellungen, an denen gearbeitet werden kann, als von psychischen Krankheiten die geheilt werden müssen. Jede noch so problematische Entwicklung ist eine kreative Anpassung des Organismus an ein destruktives Umfeld. Dieser Blickwinkel öffnet neue Räume und Möglichkeiten für eine gemeinsame Arbeit an seelischen Problemen ohne dabei das Leid der Betroffenen herabzusetzen.
Die Therapie erfolgt im Rahmen des Heilpraktikergesetzes.
Nicht immer ist eine Therapie erforderlich. Eine Gestaltberatung oder Gestaltmediation ist vielfach eine wirkungsvolle Alternative bei der Überwindung von Schwierigkeiten.